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Buchtipps

Jetzt im Taschenbuch erschienen: „Nach dem ENDE kam der ANFANG. Und am ANFANG waren wir acht, dann neun - das war ich -, eine Zahl, die nur abnehmen würde.“ So beginnt der Roman und die Leserin ist mittendrin in einer Endzeiterzählung. Was ist passiert?

Abbahs Khider wurde 1973 in Bagdad geboren, wegen politischer Aktivitäten gegen das Regime Saddam Husseins mehrfach verhaftet und gefoltert. 1996 floh er aus dem Irak und lebt seit mehr als zwanzig Jahren in Deutschland. Darüber schreibt er seine Romane, auch wenn er sie nicht als autobiografisch verstanden haben will. Nun erzählt er im Erinnerungsfälscher von Said, einem in Deutschland bereits arrivierten Schriftsteller, der vom nahenden Tod seiner Mutter in Bagdad erfährt. Schnell steht sein Entschluss fest, in den Irak zu reisen.

Der nun als Taschenbuch erschienene Roman erzählt die Entwicklungsgeschichte der im Schwarzwald geborenen und väterlicherseits in Syrien verwurzelten Leyla. Ganz ohne Pathos, in einer klaren Sprache und vielen Dialogen legt die Autorin frei, womit sich viele Migrant*innen konfrontiert sehen und was diese versehrte Identität mit der heranwachsenden Leyla macht. Sie fliegt jeden Sommer mit ihren Eltern in das jesidische Dorf, aus dem ihr Vater viele Jahre zuvor geflohen ist. Es liegt nahe der türkischen Grenze im Norden Syriens.

Der Roman spielt „direkt um die Ecke“, in der Provinz Lothringen. Erzählt wird die Geschichte vom alleinerziehenden Vater zweier Jungs. Die Mutter stirbt als die Kinder Fus und Gillou noch im Grundschulalter sind. Es ist schwierig, doch der Vater – Monteur bei der Staatsbahn SNCF – gibt sich alle Mühe. So feuert er seine Jungs bei Fußballspielen an, fährt mit ihnen an die luxemburgische Mosel zelten, engagiert sich im Ort linkspolitisch. Seine Söhne sollen es mal besser haben, aus dem prekären Arbeitermilieu ausbrechen und studieren – vielleicht Ingenieure bei der Bahn werden.

Marie und Fynn studieren beide Psychologie in Frankfurt, sehen sich täglich im Vorlesungssaal,

Als am 10. April im Weltspiegel ein Beitrag ausgestrahlt wird über Leihmütter-Babys, die in Kiew wegen des Krieges in Kellern versorgt werden müssen, da sie von ihren Eltern nicht abgeholt werden können, bin ich bestürzt. Bin ich doch gerade mitten in der Lektüre von Hundepark. Dass die Lektüre so reale Hintergründe hat! Der Krieg bringt es nur auf tragischste Weise ans Licht: Leihmutterschaft in der Ukraine! Genau darum geht es im Roman: um die Fruchtbarkeitsindustrie, deren Hotspot laut Sofie Oksanen eben die Ukraine ist.

Als ihr geordnetes Leben ins Wanken gerät, flüchtet Alina aus dem hektischen Frankfurt zu dem

In ihrem ersten, 2019 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Roman „Der große Garten“ blickte Lola Randl bereits sehr skeptisch auf die zivilisationsmüde Horde junger Akademiker, die irgendwann in den 90igern von Berlin aus das neudeutsche Umland zu besiedeln begann. Auf der Suche nach dem Garten Eden, oder doch jedenfalls neuem Sinn in vermeintlich unberührter Natur.

„Ihr Vater benötigte viel länger als erwartet, um zu verbrennen.“ Mit diesem ersten Satz packt Doug Jonhstone die Leserin. In dieser Eingangsszene äschern drei Generationen von Frauen  die Leiche des verstorbenen Familienoberhaupts auf dessen Wunsch hin illegal in ihrem Garten ein. Jim Skelf hinterlässt seiner Frau Dorothy, seiner Tochter Jenny und seiner Enkelin Hannah das Familienunternehmen, ein Bestattungsunternehmen in Edinburgh, zu dem auch eine kleine Privatdetektei gehört.

Die drei Frauen Margot, Ivy und Summer sehen sich in Melbourne das Theaterstück „Glückliche Tage“ von Samuel Beckett an. Jede bringt ihre Vergangenheit und somit ihre eigenen Gedanken zu dem Stück auf der Bühne mit, in dem eine Frau immer weiter im Boden versinkt und zunehmend ihr Leben verliert. Gleichzeitig wüten an diesem stickigen heißen Abend in unmittelbarer Nähe bedrohliche Buschfeuer.

 

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