0

Buchtipps

Die Buchhändlerin Tara Selter lebt mit ihrem Mann Thomas in Nordfrankreich. Nach dem Besuch einer Antiquariatsmesse steckt sie plötzlich in einer Zeitschleife fest: immer wieder durchlebt sie den 18. November. Thomas und alle anderen Menschen, denen sie begegnet, erwachen hingegen stets neu zu ihrem ersten 18. November und ahnen nichts von dem „kleinen Zeitdefekt“. Die Ausgangssituation mag einem bekannt vorkommen und wer denkt jetzt nicht an die Komödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“?

"Eva" ist der zweite Roman der in Leipzig lebenden Autorin Verena Kessler. War ihr erster Roman Die Gespenster von Demmin  vor allem ein Blick auf unsere Geschichte und in die Vergangenheit, spielt ihr neues  Buch in der Gegenwart und nimmt sich besonders zweier Themen an, der Mutterschaft und dem Klimawandel.

Als Adriana Altaras vier Jahre alt ist, muss ihre Familie aus Zagreb, dem heutigen Kroatien, fliehen. Das Mädchen wird fortan von ihrer Tante, nun zweite Mutter, im norditalienischen Mantua großgezogen. Diese würdevolle Frau, die ein Alter von 101 Jahren erreichen wird, gutes Essen und den Luxus liebt, steht dem Leben doch pragmatisch gegenüber. Sie hat immerhin die spanische Grippe, den Holocaust und ihre Schwiegermutter überlebt.

Vielleicht sollte man dieses Buch doch eher in der wärmeren Jahreszeit lesen, denn es beschert einem einen sehr frösteligen Nachmittag.

Ein toller Abschluss der Rebecka Martinsson-Reihe! In diesem sechsten Band der Reihe um die Staatsanwältin Rebecka Martinsson heißt es für uns Leser*innen leider: Abschied nehmen. Es ist Martinssons letzter Fall. Und der hat es in sich. Atmosphärisch ist der Roman sehr gelungen, wie ich finde. Larsson beschreibt z.B. beeindruckend die endwinterliche Landschaft um Kiruna. Und eindrücklich auch die Stadt Kiruna selbst, die durch den Bergbau so komplett umstrukturiert und umgesiedelt wird, dass Alteingesessene sich fast nicht mehr auskennen!

Antisemitismus und Rassismus sind beides menschenfeindliche Ideologien, die bekämpft werden müssen. Antiantisemit*innen und Antirassist*innen verfolgen sehr ähnliche Ziele. Klingt eigentlich einfach. Doch so einfach ist es nicht, denn in der Praxis kommt es immer wieder zu wechselseitigen Anfeindungen und zu so großen Divergenzen, dass Allianzen unter den verschiedenen Kritiker*innen oft sehr schwierig sind. Ich muss gestehen: Ich bin verwirrt. Vielleicht, weil mir historisch-gesellschaftlich-politische Entstehungsprozesse und Verflechtungen nicht klar (genug) sind.

Dies ist weder Autobiografie noch Autofiktion, wie die Autorin in ihrer Nachbemerkung klarstellt, sondern ein Buch über drei bedeutende Frauen ihres Lebens, aus denen sich die tragenden Personen des Romans zusammensetzen.

Debbie White wächst auf einer irischen Milchfarm auf. Ihr Onkel Billy haust in Gesellschaft einer Flasche Whiskey im Wohnwagen vor der Tür und erzählt ihr Geschichten von den alten Griechen und dem Sternenhimmel. Ihre Mutter Maeve verbringt die Tage im Schlafzimmer mit ihrem jüngeren Freund, wo sie Träume aufzeichnet, die sie für Prophezeiungen hält.  Als Debbie beginnt, nach Dublin zu pendeln, um dort ein Englischstudium aufzunehmen, prallen Welten aufeinander.

Mohsin Hamids Roman beginnt mit der unglaublichen Verwandlung des jungen Weißen Anders in einen jungen Mann mit dunkler Hautfarbe. Abgesehen von seinem Äußeren scheint sich nichts verändert zu haben - er hat sein Bewusstsein behalten, und doch erkennt er sich im Spiegel nicht wieder, genauso wenig wie sein Umfeld ihn noch als den Anders erkennt, der er bisher war.

 

deutscher_buchhandlungspreis_logo_2019_mit_zusatz_retina.jpgbuchhandlungspreis.jpgbanner_neustart-kultur.png