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Juli Zeh: Unterleuten

Unterleuten – ein imaginäres 200­ Seelen­Dorf in Brandenburg, nahe Berlin. Ein Mikrokosmos, in dem Großstadtaussteiger auf Alteingesessene treffen. Die einen suchen das ländliche Idyll, die Ruhe und Ein­fachheit, die unberührte Natur. Die anderen, Wende­gewinner und ­verlierer sind daran gewöhnt, alles selbst in die Hand zu nehmen und unter sich zu re­geln, nichts vom Staat zu erwarten.
Als eine Investmentfirma in unmittelbarer Dorf­nähe einen Windpark bauen will, brechen die alten, unterdrückten Streitigkeiten wieder auf und die Illu­sion des ungestörten Landlebens gerät ins Wanken. Die Zugezogenen wollen mitmischen, verstricken sich aber recht ahnungslos im herrschenden Beziehungs­geflecht. Jeder kämpft für sich und glaubt im Recht zu sein – von Loyalität und Zusammenhalt keine Spur.
Die ständig wechselnde Erzählperspektive lässt den Leser die Handlung aus unterschiedlichen per­sönlichen Wirklichkeiten betrachten. Auf allen Seiten werden die eigenen Interessen gnadenlos durchge­setzt. Die Lage eskaliert immer mehr, das Idyll wird zur Hölle. Am Schluss kann niemand mehr begreifen, wie banal der ursprüngliche Anlass dafür war.
Spannend wie ein Thriller liest sich diese oft gro­tesk anmutende Gesellschaftsanalyse. Präzise se­ziert Juli Zeh die Werte unserer Gesellschaft anhanddieses kleinen Dorfes, das doch eigentlich so sympa­thisch sein könnte. (I. Fugmann)

Roman
Einband: gebundenes Buch
EAN: 9783630874876
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Kategorie: Belletristik

 

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